
Familienarchive zum Leben erwecken
Unsere Familie – unsere Geschichte
Familienarchive enthalten nicht nur Informationen zu den Lebensgeschichten unserer Vorfahren, sie erlauben uns einen persönlich geprägten Blick in die Geschichte. Fotos unserer Vorfahren zeigen die Entwicklung der Fotografie, von den ersten Daguerreotypien bis zum Schnappschuss. Eine Quittung für die Einschulung unserer Ur-Grosstante liefert Hinweise über die Mädchenbildung in früheren Zeiten. Unterlagen über ein Wohnbauprojekt gibt Auskunft über die Situation der Arbeiterbevölkerung.
Seit dem Abschluss meiner Weiterbildung in Archivpraxis (FHGR) kann ich eine umfassende Palette von Dienstleistungen rund um Familienarchive anbieten: von Beratungen betreffend Magazin-Raum über Verpackung, Verzeichnung, Transkription von Briefen oder Digitalisierung bis hin zur Publikationen.
-
Familienarchive sind oft im Keller oder Estrich untergebracht – nur sehr selten in archivarischen Magazin-Räumen. Es gibt jedoch durchaus auch pragmatische Möglichkeiten, aus den zur Verfügung stehenden Räumen das Beste für die Archivalien zu machen. Eine fachliche Beurteilung gibt Aufschluss über die klimatischen Bedingungen und ob Optimierungen nötig sind. Bei der Konservierung gilt: die sparsamsten Methoden sind meistens die wirksamsten – insbesondere wenn diese präventiv eingesetzt werden. Gerne schlage ich auch geeignete Verpackung für die Unterlagen vor, welche Schutz bieten vor Abrieb, Feuchtigkeit und Insekten sowie mit Alkali-Puffern ausgestattet sind.
-
Karton-Schachteln sind geduldig. Besonders wenn sie mit Unterlagen gefüllt sind, von denen niemand mehr weiss, dass man sie hat. Es lohnt sich, die Dokumente zu sichten und zu katalogisieren. Schon mit einem ganz einfachen Verzeichnis hat erhält man den Überblick und kann Überraschendes entdecken: Vielleicht kommt ein Briefkonvolut einer Tante zum Vorschein, in dem sie über ihren Alltag berichtet. Vielleicht die Skizzen eines Architekturprojekts, das nie realisiert wurde. Ein Verzeichnis macht das Archiv erst sichbar, erlebbar, und beforschbar.
-
Wie regelmässig braucht das Archiv eine Überprüfung? Wie könnten Wartunsgsarbeiten organisiert werden? Woran erkennt man Schäden durch Insekten? Meine Schulungen geben Eigentümer*innen oder Verantwortlichen von Familienarchiven das nötige Wissen und die wichtigsten Arbeitsinstrumente an die Hand, damit diese mit überschaubarem Aufwand die Sicherung und den Erhalt ihrer Unterlagen gewährleisten können. Dazu gehören auch Adressen von Fachleuten, Bezugsquellen für Archivbedarf, Notfallpläne und Empfehlungen für technisches Equipment.
-
Spuren Ihrer Vorfahren können Sie zuweilen in einem Einwohnerverzeichnis oder Kirchenbuch finden. Diese sind jedoch typischerweise in schwer leserlicher Kurrentschrift geschrieben. Diese Schrift wurde hierzulande bis ins frühe 20. Jahrhundert angewendet – etwa für Briefe, Postkarten, Tagebücher oder Rezeptsammlungen. Zuweilen muss man nur grob wissen, worum es in einem Brief geht, eine umfassende Wort-für-Wort Transkription lohnt sich nicht. In anderen Fällen – etwa bei einem Kochrezept, ist es wichtig, jedes Wort genau zu verstehen. Ich transkribiere Ihre Dokumente unkompliziert, vertraulich, flexibel und situationsgerecht.
-
Typisch für fast jede Art von Archivalien ist, dass sie Unikate sind. Um allen Nachkommen Zugang zu diesen Schätzen zu geben, ist eine Publikation eine attraktive Möglichkeit. Modelle, wie eine solche Publikation aussehen könnte, stelle ich hier weiter unten auf dieser Seite vor. Sie können in Zusammenarbeit mit einem Verlags entstehen, als «Print-on-Demand»-Buch, oder auch als Webseite. Auch die Erstellung von Wikipedia-Einträgen über einzelne Vorfahr*innen sind wichtig, um deren Leben und Leistungen sichtbar zu machen und um ins öffentlich zugängliche historische Wissen einer Gemeinschaft einzufliessen.

Projekte
unleashed
Mein erstes E-Book (das den Namen verdient) ist fertig geworden: unleashed. Es enthält viel Bewegtbildmaterial von Werken aus der Pionierzeit der digitalen und interaktiven Technologien, den 1990-ern und frühen 2000-ern. Damals eröffneten interaktive Werkzeuge erstmals völlig neue Möglichkeiten für das Kommunikationsdesign und die Kunst. Diese Innovationen ermöglichten es Designer*innen und Künstler*innen, spielerisch über die bekannten Formen der analogen Medien hinauszugehen. Sie begannen, die visuellen Qualitäten von bewegten Bildern und die Schnittstellen zwischen Benutzer*innen und Computern zu erforschen, was zu poetischen Ausdrucksformen führte. Durch moderne medienarchäologische Methoden wurde eine Auswahl herausragender historischer Projekte restauriert und auf zeitgenössischen Computersystemen zugänglich gemacht.
Eine junge Generation von Gestalter*innen der visuellen Kommunikation, die in der Publikation vorgestellt werden, erforscht nun zeitgenössische Technologien wie generative KI und virtuelle Realität und setzt die Suche nach kreativen Regelverstössen fort.
Kuration und Projektleitung: Michael Renner und Annette Schindler
Verlag: electrfd.ch
editor:
Institute Digital Communication Environments (IDCE),
Basel Academy of Art and Design FHNW.
Vorwort von Annette Schindler und Michael Renner
Mit Texten von Stefanie Bräuer, Teresa Dillon, Gilles Rouffineau, and Zach Lieberman
Mit Arbeiten von Nathan Aebi, Thomas Bircher, Frederick Jon Burbach, Claudia Colombo, Demian Conrad, Ted Davis, Anna Dippert, Korina Gallika, Martina Gees, David Héritier, Andreas Hidber, Christian Heusser, Esther Hunziker, Roland John, Dirk Koy, Renée Labek, Jürg Lehni, Samuel Lüscher, Nicholas Paredes, Travis Purrington, Tobias Rall, Michael Renner, Pipilotti Rist, Matthias Rohrbach, Roman Schnyder, David Schwarz, Vines Gregory, Andres Wanner, Danilo Wanner, Gabriel Weiss, Alper Yagcioglu, Sangye Zahn.
multimedia eBook, 2024
enhanced fixed layout ePub 3.0
174 Seiten, 38 Videos
Grösse: 1.05 GB
ISBN: 978-3-9525716-5-1
unlimited edition: free download
Schindler-Archiv: 60 Fundstücke
Im Sommer 2022 habe ich mein zweites grosses Archiv-Projekt fertiggestellt: «Schindler-Archiv: 60 Fundstücke», ein Print-on-Demand Buch für die Nachkommen meines Ur-Ahnen Dietrich Schindler-Huber (1795-1882). Aus dem umfangreichen Archiv suchte ich die interessantesten Dokumente, Briefe, Fotografien, ja sogar Quittungen aus, gab sie als gut aufgelöste Scans wieder und kommentierte sie mit bewusst kurzen Texten und zahlreichen Verweisen.
Ca 200 Abbildungen der ausgewählten historischen Archiv-Objekte (Dokumente, Briefe, Fotografien) aus den Jahren 1810-1936,
136 Seiten
Hardcover
100 Exemplare
27.5 x 21 x 1.7 cm
Deutsch
Erscheinungsdatum: Juni 2022
Mit Texten von Annette Schindler
Blick ins Buch
Familienpanorama Mende Porter
Für meine erste Archiv-Aufarbeitung widmete ich mich den Familien Mende und Porter. Dieses Buch zeichnet die kaum bekannten Biographien der Nachfahren von Julius Mende (1809-1878) nach, der von Warschau über Heidelberg in die Schweiz fand und hier als früher Homöopath tätig war.
Auch seine Nachkommen haben teilweise überraschende Biographien, teils mit internationalem Glamour, wie das Paar auf dem nebenstehenden Umschlag.
Ca. 180 Abbildungen, v.a. historische Fotos, Briefe und Aufzeichnungen der ausgewählten historischen Archiv-Objekte (Dokumente, Briefe, Fotografien) aus den Jahren 1837-1970.
Sieben Persönlichkeiten der Familien Mende und Porter anekdotisch portraitiert.
130 Seiten
Hardcover
20 Exemplare
27.5 x 21 x 1.7 cm
Deutsch
Erscheinungsdatum: Frühjahr 2019
Mit Texten von Cedric Guhl und Annette Schindler